Montag, 4. August 2008

9. Tag

Die Nacht war stürmisch, neben unsrem Zelt erbrach sich ein Ast. Hat uns nicht getroffen, leben noch. Wir bleiben noch einen Tag in Karlshamn, das Wetter ist zu ungemütlich. Die Mädchen habenin einer Umkleidekabine unten am Strand übernachtet, ihr Zelt war geflutet. Oli und ich haben um Überleben gekämpft, die Zeltwände kamen oft immer näher. Es hat gehalten…
Der Tag in Karlshamn war eigentlich unspektakulär. Hab den schlecht gelauntesten schwedischen Pommesverkäufer getroffen. Vorm ICA läuft ein Pfandsammler oder irgendein anderer normaler Mensch, den das System im Stich lässt. Neonorangene Sachen, Bier in der Hand, Pfand in der Tüte. Bier ist alle, öffnet eine neue Dose, läuft unbeirrt weiter. Trist. Wie das graue Wetter.
Doch es gibt sie, die kleinen Farbtupfer an dem Tag. Haben einen Antiquariätenladen gefunden. Mit großer Plattenabteilung. Leonard Cohen’s „Songs from a room“ von 1969 für 90 Kr. Hab ich mir gekauft, ich konnte nicht anders. Wunderbar, ich liebe Plattenläden, es gibt nichts schöneres, als stundenlang zu kramen, zu wühlen, zu suchen, zu finden, zu schwärmen.
Ein paar Ecken weiter haben Oli und ich ein niedliches Café gefunden. Haben lange dagesessen, Handy aufgeladen, Kaffee & Kuchen, ein paar Zeilen für die, die nicht hier sein können. Kaffeehauslyrik.
Die Nacht am selben Ort verbracht, ruhiger… nicht wärmer.

Noch 5 Tage.

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